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Ein Beitrag zur Global Education Week - “Together for a World without Poverty”

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Armut und Integration
Inhaltsverzeichnis Einleitung Definitionen Allgemein zur Armut in Brasilien Favelas in Rio de Janeiro Oberschichtsegregation in Rio de Janeiro Der informelle Sektor Resümee Literatur

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7 Resümee

Rio de Janeiro ist, vor allem aufgrund der Copacabana, dem Zuckerhut und der wohl bekanntesten Karnevalparty, als wundervolle Stadt bekannt. Doch diese wundervolle Stadt ist voller Widersprüche.
Im Bewußtsein der Gesellschaft herrscht immer wieder eine soziale und ökonomische Diskriminierung. Diese Diskriminierung geht meistens von der Oberschicht aus, die sich entsprechend auch von der Unterschicht abgrenzt. Wenn man jedoch Rio de Janeiro als ganze Stadt betrachtet, so fällt auf, dass Unter- und Oberschicht unmittelbar nebeneinander wohnen. Überall, vor allem an den Hängen von Rio de Janeiro, befinden sich Favelas und oft erkennt man zwischen einzelnen Favelakomplexen Hochhäuser, die entweder Hotels darstellen oder von der Mittel- bis Oberschicht bewohnt werden. Auch wenn man hier von einer räumlichen Integration sprechen kann, so findet man in Rio de Janeiro kaum die Bereitschaft von Seiten der Mittel- und Oberschicht für eine soziale Integration der Unterschicht, bzw. der Favelabewohner. Zwar kommen diese verschiedenen Schichten immer wieder in Kontakt, aber dies geschieht nur, um seinen eigenen Nutzen zu steigern und nicht etwa aus reiner Menschenfreundlichkeit. Die Hausangestellten ist hierfür ein gutes Beispiel. Zum einen stellt die Hausangestellte eine kontinuierliche Dienstleistung für die Oberschicht dar und zum anderen spiegelt sie auch noch bis zu einem gewissen Grad den Reichtum der Familie wider. Den Hausangestellten selbst bleibt meistens keine Alternative auf andere Weise Geld zu verdienen. Das Leben in der Favela erfordert für die Menschen dort immer neue Überlebensstrategien, die jedoch begrenzt sind.




Um die anfangs gestellten Fragen zu beantworten, ist der Favelakomplex Maré ein bestes Beispiel hierfür.
Diese Favela zeigt, dass es Armut in Rio de Janeiro gibt. Dies wird deutlich wenn man den baulichen Zustand der Häuser, die Infrastruktur, den Bildungsgrad und die Verdienstmöglichkeiten der Favelabewohner betrachtet. Von einer Integration kann man hier nicht sprechen, da sich die Menschen der Unterschicht selbst organisieren und teilweise sogar gegen staatliche Projekte, die sich gegen ganze Favelakomplexes richten, wehren müssen. Allerdings sollte erwähnt werde, dass der ausbleibende soziale Kontakt zwischen den unterschiedlichen Schichten nicht nur von der Oberschicht ausgeht, sondern auch teilweise von den Menschen in den Favelas oder Armutsvierteln.
Bedingt durch erhöhte Kriminalität, gewinnt der kriminelle städtische informelle Sektor immer mehr in den Favelas an Bedeutung. Verschiedene Gebiete oder sogar ganze Favelas werden durch unterschiedliche Drogenbanden eingenommen und somit herrschen in diesen Gebieten auch neue Gesetze, die von den Favelabewohner einzuhalten sind, unter anderem das Verbot für anderen Gesellschaftsschichten zu arbeiten.
Diese Situation ist für die betroffenen Bewohner sehr hart, da sie einerseits Geld verdienen müssen, um zu überleben, aber andererseits nicht außerhalb ihrer Favela arbeiten dürfen. Diese Situation drängt dadurch immer mehr Bewohner in den kriminellen informellen Sektor. Viele Banden richten ihre Gewalt gegen Menschen der Mittel- bzw. Oberschicht. Durch diese Übergriffe versuchen sich die Bewohner von Nobelviertel immer mehr abzuschirmen, indem sie, wie im oberen Teil der Arbeit schon kurz erwähnt, Gated Communities eröffnen.
Hier taucht wieder der sogenannte Widerspruch in Rio de Janeiro auf, denn das Ziel der Oberschicht ist, die gesellschaftliche Ungleichheit aufrecht zu erhalten, doch trotzdem findet ein ökonomischer Austausch zwischen den unterschiedlichen Schichten statt. So verkaufen Drogenhändler aus den Armutsvierteln ihre Drogen in den Vierteln der Oberschicht und wiederum verkauft ein Teil der reicheren Bevölkerung ihre Drogen in den Favelas.
Solange sich die Beziehungen zwischen den Gesellschaftsschichten nur auf dieser Basis bewegt, kann man von keiner vollen sozialen Integration der Armut in Rio de Janeiro sprechen und solange es keine Bereitschaft von beiden Seiten der Bevölkerungsschichten gibt, wird sich so schnell die Gesellschaftsstruktur speziell in Rio de Janeiro nicht verändern.








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